Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland
In Deutschland finden sich zahlreiche vielfältige Forschungsstandorte: Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Einrichtungen, Unternehmen sowie Bundes- und Länderinstituten. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 800 öffentlich finanzierte Forschungseinrichtungen sowie verschiedene Forschungs- und Entwicklungszentren, die von Industriekonzernen betrieben werden. Zu den vier herausragendesten außeruniversitären Einrichtungen gehören die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibnitz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft. Im Folgenden kann man sich über zwei von den bekanntesten und größten Forschungsorganisationen Deutschlands informieren.
Max-Planck-Gesellschaft
Wo ist unser Platz im Universum? Wie werden Sterne geboren? Was hält die Welt im Innersten zusammen? Wie entsteht Kultur? … Alle Fragen werden in der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) erforscht. Sie ist weder die größte noch die älteste Wissenschaftsorganisation in Deutschland, aber sie ist die bekannteste: Die Gesellschaft ist „das Zentrum“ der Grundlagenforschung für Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften außerhalb der Universitäten. Und die Max-Planck-Institute (MPI) stehen für vielfältige Forschung auf Topniveau - vom MPI für Plasmaphysik im ostdeutschen Greifswald bis zum Max Planck Florida Institute for Neuroscience. Ihre Experten für Grundlagenforschung gehören zu den international renommiertesten Wissenschaftlern. Ohne die Pflicht, Vorlesungen zu halten, können sich etwa 5.500 Forscher an 78 Max-Planck-Instituten in Deutschland und fünf weiteren in den Niederlanden, Luxemburg, Italien und den USA ganz ihrem Thema widmen. Die Organisation spielt in der Champions League mit den Besten der Welt. Seit 1948 wurden 18 Nobelpreise an Forscher der MPG vergeben.
Helmholtz -Gemeinschaft
Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands, in der mehr als 15.000 Wissenschaftler und 7.000 Doktoranden forschen. Im Jahre 1958 wurde sie als lose Arbeitsgemeinschaft einiger gerade entstandenen Institutionen rund um die als faszinierend empfundene Kernenergie gegründet. Heute besteht Helmholtz aus 18 unabhängigen wissenschaftlich-technischen und biologisch-medizinischen Forschungszentren. Dabei konzentrieren sich die Helmholtz-Wissenschaftler auf Systeme, die von hoher Komplexität sind und Mensch und Umwelt bestimmen. Die Themen beziehen sich vor allem auf Fragen, wie man die Umwelt für künftige Generationen gut schützen kann oder wie neue Therapien für bisher unheilbare Krankheiten entwickelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen modernste wissenschaftliche Infrastruktur, oft spektakuläre Großgeräte, was einen nicht unerheblichen Reiz auf Wissenschaftler in aller Welt ausübt. Helmholtz-Wissenschaftler verfolgen das ehrgeizige Ziel, große Beiträge zur Lösung bedeutender Herausforderungen an Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu leisten.
Zusammenschluss industrieller und akademischer Einrichtungen
Das Internet hat sich zu einem der wichtigsten Innovationstreiber für die Wirtschaft entwickelt, und übt massive Auswirkungen auf unsere Lebens- und Forschungswelt aus. In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung eine Serie von Projekten ins Leben gerufen, die auf die Schaffung von Netzwerken und Clustern ausgerichtet sind. Sie verbinden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten industrieller und akademischer Einrichtungen miteinander. Ein Hauptziel dieser Zusammenschlüsse besteht darin, den Prozess bis zur Markteinführung neuer Technologieprodukte zu beschleunigen. All das steht auch eng mit der bekannten Industrie 4.0 - Strategie Deutschlands zusammen, deren Schwerpunkt in internetsbasierenden Informations- und Kommunikationstechnologien liegt. Laut dieser Strategie sollen Unternehmen, Verbände, Forschung und Politik Hand in Hand arbeiten, um Deutschland im internationalen industriellen Wettbewerb halten zu können.